Sozialmanagement
Wir Menschen sind zwar keine Clowns.
Aber manche möchten gerne einer werden.
Viele streben nach Geld, Luxusjachten, großen Autos und Macht.
Andere wollen lieber ihrem Leben Sinn geben und Menschen dabei unterstützen, ihr Leben in den Griff zu kriegen.
Viele haben alle Möglichkeiten, ihre Träume zu verwirklichen; Ärztin, Fußballerin oder Kindergärtner zu werden. Andere kämpfen darum, am Leben zu bleiben und wenigstens ihre Miete bezahlen zu können.
Das Leben ist kein Ponyhof und die Welt ist weder gerecht noch sozial.
Und gerade deswegen gibt es viele Menschen, die sich damit nicht abfinden wollen und dazu beitragen, dass es ein wenig besser wird.
Man nennt sie SozialarbeiterInnen und wir an dieser Schule begleiten dich dabei, deinen Traum von einer besseren Welt und einem liebevolleren Umgang der Menschen umzusetzen.
Auf diesem langen, harten Weg muss man viel lernen, über die Welt, über sich und die anderen – und stößt dabei auch an Grenzen, die man aber überwinden kann. Wenn das passiert, dann ist es ein phantastisches Gefühl.
Das Arbeiten mit Menschen klingt gut, ist aber alles andere als ein Honigschlecken.
Es lohnt sich jedoch allemal, weil das eigene Leben dadurch so viel reicher wird.
Sozialarbeit ist anspruchsvoll, aber in jeder Gesellschaft notwendig.
Wir befassen uns in den 5 Jahren deiner Ausbildung mit sehr spannenden Themen.
Man nennt diese die “Handlungsfelder (HF) der sozialen Arbeit”.
Diese sind:
HF Familie
HF Alter Mensch
HF Gesundheit
HF Materielle Grundsicherung
HF Migration und Integration
HF Straffälligkeit
HF Bildung und Beruf
HF Internationale Sozialarbeit und Entwicklungszusammenarbeit
In all diesen “Handlungsfeldern” beschäftigen wir uns mit Menschen, die es auf die eine oder andere Art schwer im Leben haben.
Dabei diskutieren wir sehr viel.
Wir analysieren Problemlagen, und erarbeiten gemeinsam mögliche Lösungen.
Der Unterricht ist sehr praxisbezogen und abwechslungsreich.
Auch wenn die Themen nicht immer “leicht” sind, so lachen wir doch oft gemeinsam, denn das gehört auch dazu.
In den höheren Klassen beschäftigen wir uns außerdem mit komplexen sozialpolitischen Fragestellungen.
Da rauchen oft die Köpfe, und da gibt es oft mehr Fragen als Antworten.
Das finden wir gut.
Wir wissen, dass “Wirtschaft” bei vielen in der Hitliste der interessanten Themen Platz eins einnimmt.
Von unten.
Unter “Wirtschaft” kannst du dir wahrscheinlich auch noch nicht viel vorstellen.
Die wenigsten Menschen können das.
Es ist aber so, dass ohne richtiges Wirtschaften vieles von dem, was wir für selbstverständlich halten, nicht funktionieren würde.
Das gilt auch für den Sozialbereich, wo du wahrscheinlich nicht als Erstes an die Wirtschaft denkst.
Jede soziale Einrichtung muss sich zum Beispiel überlegen, was sie mit dem Geld, welches sie zur Verfügung hat, macht.
Für welche Menschen sie es einsetzt.
Welche Hilfsangebote sie ausbauen möchte.
Ob sie das vorhandene Geld so verwendet, dass sie möglichst vielen Menschen möglichst gut helfen kann.
Ob und wo sie sparen muss.
Und vieles mehr.
Es gibt sehr viele Hilfsorganisationen, sogenannte NPOs, die im Sozialbereich arbeiten.
Einige davon sind dir schon heute ein Begriff.
Die Caritas zum Beispiel.
Viele andere wirst du im Laufe der nächsten Jahre noch sehr genau kennenlernen.
Nach fünf Jahren bei uns wirst du Wirtschaft fast so spannend finden, wie wir schon heute.
Wetten?
Projekte
Die Wohncontainer des Vinzidorfes waren
in die Jahre gekommen.
Zu viel grau.
Zu wenig sichtbare Freude.
In Rahmen unseres Projektes „Da Vinzi“ haben Künstlerinnen und Künstler die Wohncontainer der Männer im Vinzidorf mit ihren Kunstwerken verschönert.
Die Männer waren darüber sehr glücklich.
Ihr könnt euch gerne davon bei einem Besuch im Vinzidorf überzeugen.
Projekt „JETZT“ Uhrturm Graz – Verhüllung
Immer dieser Stress.
Überall Zeitdruck.
Sichtbar in Form von Terminen, Kalendern und Uhren.
Uhren.
Wenn wir diese doch manchmal unsichtbar machen könnten!
Uns nicht dauernd im Strudel der Zeit befänden.
Nur jetzt, im Moment leben könnten.
Verhüllen wir doch die sichtbarste Uhr in Graz.
Verhüllen wir den Uhrturm.
Hat vor uns noch keiner gemacht.
Wird auch so schnell niemand mehr machen.
Schön war er, dieser Moment.
Made by Asylwerberin.
Frauen im Asylverfahren haben uns ihre Bilder geschenkt.
Wir gaben ihnen eine Form des Ausdrucks in einer fremden, oftmals kalten Welt.
In händischem Siebdruckverfahren haben wir die Bilder der Frauen auf unsere Taschen gedruckt.
Dabei half uns das Grazer Startup „Zerum“.
Bio.
Fairtrade.
Made by Asylwerberin.
Wir haben ein sichtbares Zeichen gesetzt.
Für Integration.
Für ein Miteinander.
Für eine schöne Welt.
Manchmal sieht man unsere Taschen auch heute noch.
Sollten sie dir irgendwo begegnen – jetzt kennst du unsere Geschichte.
Praktika
In den Praktika ab der 3. Klasse absolvieren unsere SchülerInnen einen Tag mit 5 Stunden unterjährig und zwischen 3. und 4. Jahrgang sowie zwischen 4. und 5. Jahrgang jeweils 8 Wochen Praktika im Sozial- und Sozialverwaltungsbereich. Die Blockpraktika werden sehr gerne im Ausland absolviert, da hier zusätzlich die Vertiefung der Sprachkenntnisse erfolgt und das Kennenlernen von Menschen und Kulturen anderer Länder erlebt werden kann.
Einen großen und wesentlichen Bestandteil der Ausbildung stellen die Pflichtpraktika dar, bei denen unsere SchülerInnen nicht nur einen Einblick in verschiedene Handlungsfelder der Sozialen Arbeit, sondern auch soziale Kompetenzen erwerben sollen. Die Teilnahme am Programm Erasmus+ ermöglicht es unseren SchülerInnen, diese Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Da sie für ihre Arbeit in den verschiedenen Ländern kein Entgelt erhalten, ist diese finanzielle Unterstützung für unsere Schülerinnen und Schüler sehr wichtig.
Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten in verschiedensten Einrichtungen, beispielsweise in der Bahnhofsmission Zoo, im Waisenhaus der Caritas Timişoara in Rumänien, in der „Everton Nursery School and family Centre“ in Liverpool, in einer Betreuungseinrichtung in Amsterdam sowie in Kindergärten, Altenheimen und Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Malta, England, Deutschland und Spanien.
Mit den meisten Einrichtungen stehen wir bereits seit Jahren in engem Kontakt und viele davon wurden von unseren Lehrpersonen besucht. Dr. Lesley Curtis, Leiterin des Familienzentrums in Liverpool, war auch bereits einige Tage unser Gast in Graz und besuchte die Schulen der Caritas.
Es sind jedes Jahr ungefähr 50 SchülerInnen, die ein von Erasmus+ gefördertes Auslandspraktikum absolvieren. Durch diese Praktika gewinnen unsere SchülerInnen neue Eindrücke und Erfahrungen, die sie in den nächsten Jahren auch in Österreich einsetzen können. Daneben haben sie natürlich auch die Möglichkeit – bei einem Praktikum in England, Irland, Malta oder Spanien – ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Viele unserer Mädchen und Burschen sind nach ihrem Auslandsaufenthalt sehr motiviert und planen oft auch ein zweites Auslandspraktikum.